• Hallo Community!

    Spürt ihr den Lehrermangel auch so stark? Bei uns wird es immer schlimmer. Ich habe das Gefühl, die Überlastung wird immer größer, was zu Krankenständen und Burnout führt und das Problem noch verstärkt. Manche Kollegen schleppen sich regelrecht von Ferien zu Ferien. Durch die vielen fehlenden Kapazitäten nimmt leider auch das Leistungsniveau, das man halten kann, immer weiter ab. Ein Ende ist nicht in Sicht. Wenn es gerade ganz schlimm ist, denke ich manchmal sogar über einen Wechsel in die Erwachsenenbildung nach. Da ist es - noch ? - entspannter. Wie geht es euch damit?

    Viele Grüße!

  • Also als Mutter nehme ich den Lehrermangel schon deutlich wahr und sehe auch die Verschlechterung (habe seit nunmehr fast 10 Jahren schulpflichtige Kinder). Bei meinem Sohn (berufsbildende Schule, also auch Lehrpersonen aus der freien Wirtschaft) ist vom Lehrermangel weniger zu spüren (eher immer wieder längere Krankmeldungen), aber bei meiner Tochter (Gymnasium) ist es recht massiv. Sie hatte in Deutsch mittlerweile in drei Jahren fünf Wechsel des Deutsch-Lehrers, am Anfang des Schuljahres manche Nebenfächer über mehrere Wochen nicht besetzt und es vergeht eigentlich keine Woche, in denen kein Unterricht ausfällt. Manchmal sind es 1, 2 Stunden, manchmal aber auch mehr. Ich nehme da also eine massive Verschlechterung wahr und denke nicht, dass es sich so bald einpendelt, eher das Gegenteil.

  • Lehrkräfte sind auch nur Menschen.
    Was will man machen, wenn jemand eine Woche (oder auch zwei Wochen) ausfällt?

    Ja, es gibt einen massiven Lehrermangel. Aber daran können wir aktuell nichts ändern. Alle müssen sparen. Auch die Länder, die die Lehrkräfte einstellen.

  • Also hier bei uns in der Grundschule merke ich davon gar nichts. Vielleicht ist es in höheren Schulen mehr ein Problem, das kann ich nicht beurteilen. Uns wurde beim Elternabend aber gesagt, dass das Budget schmaler wird und manchen Dinge (Materialien, Aktivitäten) eingespart werden. Da mein Kind aber erst in der ersten Klasse ist, ist das für mich eben der Status quo. Ich kenne es ja nicht anders. :)

  • Also hier bei uns in der Grundschule merke ich davon gar nichts. Vielleicht ist es in höheren Schulen mehr ein Problem, das kann ich nicht beurteilen. Uns wurde beim Elternabend aber gesagt, dass das Budget schmaler wird und manchen Dinge (Materialien, Aktivitäten) eingespart werden. Da mein Kind aber erst in der ersten Klasse ist, ist das für mich eben der Status quo. Ich kenne es ja nicht anders. :)

    Bei uns in Österreich ist es ähnlich, ich sehe keinen Unterschied zu den Kindern meiner Freundin, welche deutlich älter sind.

  • Wir sind eine kleine Schule mit 4 Klassen. Wenn ein Lehrer ausfällt, werden die Kinder des fehlenden Lehrers umverteilt. Was wollen wir machen, wenn es keinen Springer/Ersatz gibt?

    Es ist unbefriedigend für alle Parteien und sehr anstrengend.

    So kenne ich das auch von früher. Die Kinder überfordert und der Lernstoff bleibt auch auf der Strecke. Die Lehrerin von unserem Sohn war wirklich viel krank. Das war für uns Eltern wirklich anstrengend.

  • Ja, bei uns an der Schule sind Krankmeldungen auch eines der größten Probleme. Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich krank unterrichte, um das System nicht zu sehr zu belasten. Nur langsam komme ich leider auch in ein Alter, wo der Körper länger zum Regenerieren braucht. Vor allem, weil ich ja auch ständig suppliere und auf deutlich Mehrstunden komme. Es ist momentan recht unbefriedigend. Aber ja, wenigstens habe ich einen sicheren Job, das ist auch viel wert!

  • Hallo,

    ich spüre den Lehrermangel auch deutlich. Die Belastung steigt, und es ist oft schwer, allem gerecht zu werden. Viele Kolleg*innen wirken ausgelaugt, und das wirkt sich natürlich auf Unterricht und Stimmung aus. Ein Wechsel in die Erwachsenenbildung klingt interessant – die Idee hatte ich auch schon mal. Aber ich hoffe, dass sich langfristig doch noch etwas verbessert.

    Viele Grüße!

  • Hallo Sabi!

    Ich muss ehrlich sagen, an eine Verbesserung glaube ich nicht. Da bin ich wohl zu pessimistisch (oder realistisch?)

    Bei uns (höhere Schule) rekrutieren sie zu einem gar nicht kleinen Teil Studierende. Da ist die Überforderung dann noch größer. Auch Lehrer, die aus dem Arbeitsleben bereits ausgestiegen sind, holen sie zurück. Mir gefallen die Entwicklungen gar nicht...

  • Hallo Bloody_Ben,

    kann ich verstehen. Wenn ich mir anschaue, wie die Situation sich entwickelt, fällt es mir auch schwer, an eine schnelle Besserung zu glauben. Der Notstand wird ja oft nur mit kurzfristigen Maßnahmen überbrückt, wie eben Studierende oder pensionierte Lehrkräfte – aber das löst die strukturellen Probleme ja nicht wirklich.

    Besonders die Mehrbelastung durch Supplieren und die steigende Arbeitslast sind auch für mich eine echte Herausforderung. Manchmal frage ich mich, wie lange das noch gutgehen kann, bevor noch mehr Lehrkräfte aussteigen. Hast du für dich eine Strategie gefunden, um mit der Belastung umzugehen?

  • Hallo, Sabi! Also ich muss sagen: Mein Ausgleich ist vorrangig Sport. Da komme ich runter und baue auch Frust ab. Darüber hinaus achte ich sehr darauf, nicht zuuuu viel zu machen, das ich nicht MUSS. Nicht jede Extraaufgabe, Hausaufgabe, Diskussion mit Schülern oder Elterngespräch ist notwendig und sinnvoll. Mittlerweile gelingt es mir immer besser, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. Das war in meinen Anfängen als Lehrer natürlich nicht so. Und trotzdem: Ich bin oft am Limit! :(


    Was sind deine Strategien?

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