Sollten wir nach Umzug die Grundschule wechseln?

  • Ich wünsche einen guten Abend. Gerne möchte ich eine Frage in die Runde stellen:

    Wir, eine dreiköpfige Familie, sind vor kurzem umgezogen. Meine Tochter ist 8 Jahre alt und geht gerne zu ihrer aktuellen Grundschule. Sie hat dort alles: viele Freunde, tolle AGs, sehr nette und fähige Lehrerinnen, und es ist generell eine sehr tolle Schule, die wir bewusst ausgesucht haben!

    Diese liegt nun, nach unserem Umzug, aber 3 km von unserem jetzigen Zuhause entfernt. Hier bei uns um die Ecke gibt es eine weitere Grundschule, da könnte sie gut zu Fuß hingehen. Sie müsste lediglich 600 Fußmarsch zurücklegen und würde ausschließlich durch Spielstraßen laufen. Allerdings hat diese Schule einen weniger guten Ruf als unsere bisherige Grundschule.

    Wir überlegen dennoch, sie dort anzumelden. Das hätte natürlich zur Folge, dass meine Tochter sich an eine neue Schule und eine neue Klasse gewöhnen und ebenfalls neue Freunde finden müsste.

    Würdet ihr eurem Kind dies zumuten? Übrigens fahren wir sie aktuell zu ihrer alten Schule, was auch für uns wegen der Organisation eine schwierige Situation ist. Wir sind berufstätig und ich muss so stets einen Umweg fahren.

    Ich muss noch dazusagen, dass sie selbst nicht wechseln möchte. Sie hat viele Freunde auf ihrer jetzigen Schule, mag ihre Klassenlehrerin und die Schule selbst sehr gern.

    Bezüglich eines Wechsels müssten wir uns bald entscheiden. Was sollen wir nur tun?

  • Hallo! :)

    Ist sie in der zweiten oder dritten Klasse? Ist der Weg zur alten Schule nur umständlich oder organisatorisch grenzwertig? Davon würde ich es vorrangig abhängig machen? Eine tolle Schule mit fähigen Lehrern, Freunden und glücklichem Kind aufzugeben birgt doch ein ziemliches Risiko.

    Sicher nicht leicht, die Entscheidung! :(

    Alles Liebe!

  • Hm, schwierige Frage. Was spricht außer dem kürzeren Weg für die neue Schule?

    Vom Bauchgefühl her wäre ich eher der Typ "Never change a running system", vor allem, wenn das Ende absehbar ist. Bei einem Kind, das gerade eingeschult worden ist, würde ich das eventuell noch ein bisschen lockerer sehen.

    Liebe Grüße.

    Claudia

  • Sie ist in der dritten Klasse.

    Für uns ist einfach die Überlegung, dass sie zum Einen den Weg alleine zurücklegen kann und zum Anderen würde sie mit den Kindern aus der Nachbarschaft zusammen sein können und diese somit auch kennenlernen. Sie ist eher schüchtern und tut sich bisher äußerst schwer damit, hier neue Kontakte zu knüpfen.

    Mein Mann und ich arbeiten in anspruchsvollen Positionen und müssen daher auch durchaus mal länger auf der Arbeit bleiben. Ich finde sie alt und verantwortungsbewusst genug, ihr einen Haustürschlüssel mitzugehen. Würde sie hier im direkten Umkreis zur Grundschule gehen, könnte sie im ungünstigsten Fall dann nach Schulschluss einfach heimgehen, was momentan natürlich nicht möglich ist.

    Wir müssen uns daher schon sehr organisieren, um unsere Tochter stets pünktlich abzuholen und auch zur Schule zu bringen.

  • Hm, also ich glaube in der dritten Klasse würde ich wahrscheinlich probieren, die 1 1/2 Jahre irgendwie durchzudrücken, sofern es machbar ist. Etwas anderes wäre, wenn das Kind selbst gerne möchte, aber das klingt hier nicht so. Da wären dann der Verlust der alten Schule und die Umstellung auf neue Gepflogenheiten und eine neue Klassengemeinschaft wahrscheinlich viel Aufwand dafür, dass dann schon bald das letzte Schuljahr anbricht.


    Wenn es aber organisatorisch nicht machbar ist, müsste das Kind wechseln, klar...

  • Hallo Leonie,


    das klingt nach einer echt kniffligen Entscheidung. Deine Tochter fühlt sich in ihrer jetzigen Schule wohl, hat Freunde und mag ihre Lehrerinnen – das sind wichtige Punkte, die man nicht leicht aufgeben sollte, vor allem, weil sie selbst nicht wechseln möchte. Ein Wechsel könnte für sie emotional belastend sein, gerade in dem Alter.

    Auf der anderen Seite verstehe ich, dass der tägliche Fahrweg für euch als Familie organisatorisch schwierig ist. Vielleicht könnt ihr überlegen, ob es Alternativen gibt, wie Fahrgemeinschaften oder ein Schulbus, um die Situation zu erleichtern. Wenn das keine Option ist, könnte man die neue Schule testen, aber dabei genau schauen, wie sie sich dort einlebt.

    Am wichtigsten ist, dass ihr gemeinsam als Familie eine Lösung findet, mit der sich alle wohlfühlen. Vielleicht hilft es, offen mit deiner Tochter über die Vor- und Nachteile zu sprechen. So fühlt sie sich gehört und ihr könnt gemeinsam entscheiden.

  • Als Vater würde ich mir die Entscheidung auch nicht leicht machen und wohl eher dazu tendieren, die 1,5 Jahre in der aktuellen Schule zu absolvieren. Als Lehrer muss ich aber sagen, dass sich die allermeisten Kinder tatsächlich sehr schnell in eine neue Klassengemeinschaft einfügen. Gerade in der Grundschule steht und fällt der Wohlfühlfaktor ja mit der Lehrperson und der Klassengemeinschaft. Spannende AGs, ein netter Schulgarten etc. sind einfach nur Nice-to-haves.

  • Wir haben uns tatsächlich für einen Wechsel entschieden. Ihre Freundinnen kann sie nachmittags sehen, hat so aber die Möglichkeit, auch die Kinder aus der direkten Nachbarschaft kennenzulernen.

    Es ist für uns zudem, nach reichlicher Überlegung, nicht machbar, sie zuverlässig hinzubringen und abzuholen. Ein mulmiges Gefühl bleibt, aber ich hoffe, die Lösung wird gut funktionieren.

  • Gratulation zu der Entscheidung! Ich denke, im Endeffekt wird alles gut so laufen, wie ihr es entschieden habt. Kinder sind ja sehr anpassungsfähig und holen überall das Positive heraus. :) Wann steht denn der Wechsel an? Habt ihr schon einen genauen Zeithorizont?

  • Wir haben uns tatsächlich für einen Wechsel entschieden. Ihre Freundinnen kann sie nachmittags sehen, hat so aber die Möglichkeit, auch die Kinder aus der direkten Nachbarschaft kennenzulernen.

    Es ist für uns zudem, nach reichlicher Überlegung, nicht machbar, sie zuverlässig hinzubringen und abzuholen. Ein mulmiges Gefühl bleibt, aber ich hoffe, die Lösung wird gut funktionieren.

    Ich bin mir recht sicher, dass das die beste Entscheidung war. Berichte bitte einmal, wie sich deine Tochter eingelebt hat!

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