Essensgeld oder etwas von zuhause mitnehmen?

  • Eine Frage an die Community: Würdet ihr euren jugendlichen Kindern (13 und 15) für lange Schultage "Essensgeld" (z.B. für Snack aus dem Supermarkt, Schulbuffet etc.) mitgeben oder eher darauf bestehen, dass sie etwas von daheim mitnehmen?

    Bei uns ist das gerade Thema. Ich wäre - auch aus finanzieller Sicht - für die zweite Option, sie möchten natürlich wie die Peers snacken. ;) Ich denke, es wird bei uns auf einen Kompromiss hinauslaufen. Wie handhabt ihr das?

    (Ich hätte von meinen Eltern kein Essensgeld bekommen, aber damals waren halt doch irgendwie andere Zeiten).

    Bin gespannt auf eure Sichtweisen.


    Alles Liebe,


    Claudia

  • Ich persönlich würde auch selbst was mitgeben. Aber deine Kinder sind natürlich auch schon etwas älter und da ist das sicher uncool.

    Ein Kompromiss ist doch gut: drei Tage bekommen sie etwas zu Essen mit, zwei Tage gibt's Essensgeld.

  • Ich bin immer für das eigene Essen aus der Dose. Man kann einfach bestimmen, was es gibt.

    Jugendliche kaufen sich von dem Geld wahrscheinlich eher Snacks, Chips etc. Da würde ich dann eher erwarten, dass sie für solche Dinge ihr Taschengeld nutzen. Sollten sie in der Schulmensa essen, ist das noch mal etwas anderes. Sofern bei euch aber ohnehin täglich frisch gekocht wird, würde ich keine weitere warme Mahlzeit finanzieren wollen.

  • Viele in dem Alter wollen keine von Mama belegten Brote und Apfelschnitze mitnehmen. Würde meinem Kind Geld geben bzw. tue dies schon bei der Großen. Sie würde sonst wohl gar nichts essen :D

  • Ich arbeite in einem Gymnasium und muss sagen, dass die älteren Kinder tatsächlich meist nichts mehr zum Essen mithaben, sondern kaufen. Bei den jüngeren ist es eher umgekehrt. Denke, für Jugendliche ist das gemeinsame Essen in Fast Food Restaurants etc. auch ein bisschen ein Hauch von Freiheit/Erwachsenenwelt, den sie mit ihren Pausenbroten in der Schulbank so nicht haben.

  • Bei uns gibt es morgens nach Wunsch belegte Bötchen oder Toast. Manchmal... wenn alles gut läuft ;) auch einen Apfel. Ein paar Euro#s hat er immer dabei. Manchmal kommt die Dose mit Inhalt wieder und die Schulkantine war verlockend, aber meistens ist sie leer. ;)

  • Das Thema kenne ich nur zu gut! Bei uns war es ähnlich – die selbst belegten Brote und Obststücke blieben oft unangetastet, weil es eben "uncool" war oder sie lieber mit den Freunden etwas kaufen wollten.

    Wir haben uns letztlich auch für einen Kompromiss entschieden: Es gibt eine Basis von zuhause (meist etwas Gesundes), und zusätzlich bekommt sie einen kleinen Betrag, den sie sich frei einteilen kann. So bleibt die Balance zwischen gesundem Essen und der Freiheit, selbst zu entscheiden. Für uns klappt das ganz gut, und die Diskussionen sind deutlich weniger geworden. 8)

  • Bei uns läuft es ganz ähnlich. Meine Tochter (14) möchte auch lieber mit den Freunden etwas kaufen, anstatt von zuhause belegte Brote mitzunehmen. Anfangs hat mich das ehrlich gesagt genervt, weil meine Frau sich immer Mühe gegeben hat, etwas Gesundes vorzubereiten, und das dann oft liegen blieb.

    Wir machen es wie Helikopter: Sie bekommt von uns immer eine Kleinigkeit mit, z. B. Obst oder ein belegtes Brötchen, und zusätzlich einen festen Betrag für die Woche. Davon kann er sich dann selbst Snacks oder ein Mittagessen in der Mensa kaufen. So hat sie die Freiheit, selbst zu entscheiden, und ich weiß trotzdem, dass sie nicht komplett auf Chips und Cola setzt. Bis jetzt funktioniert das gut und wir haben kaum noch Diskussionen darüber. 😊

  • Glaube die Kinder ticken da auch sehr unterschiedlich. Ich habe früher in dem Alter keine belegten Brote mehr mitgenommen und dann halt nichts gegessen. War da auch eher ein unsicheres Mädel und mir war das irgendwie peinlich :(

    Mein Bruder hingegen hat auch in der 13. Klasse noch die von Mama geschmierten Brote aus seiner Dose gefuttert :D^^ ihm war das egal.

    Ein bisschen auf die Wünsche der Kinder eingehen sollte man also auf jeden Fall.

    Ein Mittelweg ist aber sicher ne gute Lösung.

  • Ich kann mich erinnern, dass ich in dem Alter gerne etwas beim Schulbuffet gekauft habe. Meine Mitschülerinnen und Mitschüler auch. Extra Essensgeld gab es dafür aber nicht. Das musste mit dem Taschengeld finanziert werden. Dementsprechend ist sich das nur ein- bis zweimal pro Woche ausgegangen, oder aber man hat zusammengelegt und dann etwas geteilt. Hach, das waren noch Zeiten! :D

  • Hallo zusammen,

    spannendes Thema! Ich beobachte in meinen Klassen (Sekundarstufe I) oft, dass die Schülerinnen und Schüler spätestens ab der 7./8. Klasse kaum noch selbst mitgebrachtes Essen dabei haben. Häufig geht’s dann darum, „mal schnell“ in der Cafeteria oder beim Bäcker ums Eck etwas zu holen.

    Aus pädagogischer Sicht fände ich einen Kompromiss optimal: Einerseits lernen Jugendliche so den Umgang mit Geld und können sich ein Stück weit abgrenzen („Ich kann mir selbst etwas kaufen“), andererseits ist es wichtig, ihnen gesunde Alternativen aufzuzeigen und vorzubereiten.

    Gerade bei langen Schultagen würde ich als Elternteil darauf achten, dass zumindest eine vernünftige Grundlage mitkommt (z.B. ein belegtes Vollkornbrötchen oder Obst/Gemüse). Wenn sie zusätzlich ein kleines Budget haben, können sie sich „coole“ Snacks leisten und lernen gleichzeitig, dass Geld nicht unbegrenzt da ist. Das fördert Verantwortungsbewusstsein und Selbstorganisation.

    Meine Erfahrung: Klappt oft besser, wenn man sie ins Mitgestalten einbezieht. Also z. B. fragen: „Was hättest du gern für unterwegs? Welche gesunden Sachen isst du wirklich?“ Dann ist die Motivation höher, die Brotdose nicht unangetastet zurückzubringen.

    Liebe Grüße

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